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Obstbauversuchsstation Müncheberg: Generationsübergreifende Arbeit und Wissenstransfer muss gesichert werden

Copyright/Quelle: WKB Sahra DamusAm Donnerstag informierten sich die bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Sahra Damus und Isabell Hiekel vor Ort über die Arbeit der Obstbauversuchsstation Müncheberg, deren Fortbestand lange auf der Kippe stand. Anlass des Informationsbesuches war die Angliederung der renommierten Forschungsstation an die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA) mit Hauptsitz in Großbeeren im vergangenen Jahr. Durch die Eingliederung konnte die Station weiter betrieben werden. Bei einem etwa dreistündigen Rundgang zusammen mit dem Leiter der Station Dr. Hilmar Schwärzel, Vertretern der LVGA, von Obstlandwirten aus Brandenburg sowie Mitgliedern der "Initiative für den Wiederaufbau der Obstbauversuchsstation" machten sich die Abgeordneten ein Bild von der Lage.

"Wir freuen uns, dass die organisatorische Angliederung offenbar gut funktioniert hat und der Standort mit seinem wertvollen Potenzial für den Obstanbau erhalten werden kann", sagt die agrarpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Isabell Hiekel. Probleme gebe es allerdings noch bei der Personalausstattung. Mit "formal drei vollen Stellen" sei die Arbeit kaum zu schaffen, erläuterte Schwärzel. Von den radikalen Kürzungen Anfang der 2010er Jahre habe sich die Station immer noch nicht erholt. Offen sei vor allem die Nachfolge des Stationsleiters. "Wir nehmen das Problem mit in den Landtag. Obstbauforschung braucht Kontinuität über lange Zeiträume. Eine generationsübergreifende Arbeit und der Wissenstransfer muss gesichert werden", meint Damus. "Das gilt ganz besonders in Zeiten des Klimawandels, der den landwirtschaftlichen Betrieben sehr zu schaffen macht."

Mit der Ostbauversuchsanstalt, die um 1910 unter dem Kaiser Wilhelm II. gegründet wurde, besitzt Brandenburg eine einzigartige Gendatenbank. Seit fast 90 Jahren wächst bei Müncheberg auf 32 Hektar Anbaufläche Obst - derzeit über 1000 Apfelsorten, sowie etwa 100 Sorten Birnen-, 50 Kirsch- und 25 Aprikosensorten. "Aus einer Perspektive der Klimaanpassung sind obstgenetischen Ressourcen in Müncheberg sehr wertvoll und müssen erhalten werden. Da die Obstbauforschung Kontinuität über lange Zeiträume braucht, müssen wir die Rahmenbedingungen dafür verbessern", sagt Hiekel.

Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Klimakrise nimmt der Bedarf an Obstsorten zu, die den veränderten klimatischen Bedingungen standhalten. "Die Forschung in Müncheberg ist unbedingt notwendig, um auch im Land Brandenburg zukünftig Arbeitsplätze im Obstbau zu sichern und die traditionellen Obstbaustandorte zu erhalten. Es ist wichtig, die Bevölkerung mit frischem und regionalem Obst zu versorgen", sagt Damus.

Besuche bei der Obstbauversuchanstalt ist bei den Brandenburger Bündnisgrünen Tradition. In der Vergangenheit besuchten bereits Landtagsabgeordnete wie Benjamin Raschke, Kreistagabgeordnete Sabine Niels oder die Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock die renommierte Station. Ohne das Engagement der Grünen würde es die Anstalt nicht mehr geben, lobte der Leiter der Station.

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